Erika Petersen, PUNKT 2/87

Erika Petersen, PUNKT 2/87

15 Jahre Theophiles. in den ersten elf davon habe ich nicht einmal gewußt, dass es eine „Christliche Musikszene“ gibt. Und heute waren Lieder dabei, die mir neuen Mut machten, diesen Weg weiterzugehen.

Erika Petersen

Endlich mal ein großes Gospelkonzert im vernachlässigten Schleswig-Holstein! Und dann gleich zwei bekannte Gruppen! unsere kleine Karawane pilgerte nach Bad Segeberg. Die Halle war leider nur mäßig gefüllt. Trotzdem kamen wir uns schon bald vor wie im Fußballstadion, denn irgendein Fan hatte seine Tröte mitgebracht. Den Anfang machten „Damaris Joy“. Jemand, der hinter mir saß, war begeistert: „Sahne, Sahne, Sahne, sage ich Euch!“ Ein anderer dagegen hoffte vergebens auf Frauenstimmen … Was mich betrifft: Ich wußte nicht, was „herrlichster US-Mainstream Roch“ ist – so hieß es im PUNKT – mußte jedoch feststellen, daß zwei Keyboards, zwei E-Gitarren und ein Schlagzeug zu viel für meine Ohren sind. Aber dafür waren die Texte super, auf die ich mich vollständig konzentrierte. Es waren Texte, denen ich echte Zuhörer wünsche „Was braucht die Welt? Sie braucht Menschen, die Verantwortung sehen, die sich liebend bemühen und zu helfen verstehen. Eine Welt zerbricht – und wir schlafen.“

Nach einer „Erholungspause“ die Theophiles. Ich war gespannt. Denn obwohl ich sie schon mal im ERF gehört hatte, wußte ich sie nicht so recht einzuordnen. Die Überraschung war denn auch perfekt. Eine solche Stiländerung hatte ich nicht erwartet. Der Redselige hinter mir erlaubte sich den Vergleich mit Simon & Garfunkel – ich gebe diesen als ein Kompliment weiter! – und war auch sonst selig: „Das ist genau das, was ich jetzt gebrauchen kann!“ Schließlich bewiesen bede Gruppen, daß auch das Zusammenspielt klappte.

Meiner Meinung nach der Höhepunkt des Konzertes. Bei diesem Lied war die endlich da: Die Langersehnte „Dia-Show mit Tönen“. Drei Dia-Projektoren schufen wunderschöne optische Eindrücke und eine Idee, die hoffentlich Nachahmer finden wird. Ein wahrer Farb- und Tonrausch. Es folgte ein begeisterter Applaus. Einsatz für die Tröte, die seit der Pause geschwiegen hatte…

PUNKT 2/87

Natürlich forderten wir eine Zugabe. Wir standen auf, sangen mit und eigentlich kam erst zu diesem Zeitpunkt richtige Bombenstimmung auf. Tja, es ist wohl doch was dran an dem Gerücht von den „kühlen Nordlichtern“…

Schließlich die letzte Zugabe – na wer sagt‘s denn, das kannte ich doch auch: „Jesus, Deine Größe sprengt meine Phantasie. Du bist Gott und liebst mich, wie kein Mensch mich liebt.“ 15 Jahre Theophiles. in den ersten elf davon habe ich nicht einmal gewußt, dass es eine „Christliche Musikszene“ gibt. Aber in den letzten vier Jahren haben mich einige der Lieder auf dem Weg meines Lebens mit Jesus begleitet. Und heute waren Lieder dabei, die mir neuen Mut machten, diesen Weg weiterzugehen. Ich möchte mich dafür bei Christoph, Manfred und Bernd bedanken.

Erika Petersen